"Ja, das habe ich doch verstanden Amelie. Aber ich befürchte, dass du das irgendwann bereuen könntest."

"Deine Eltern wollen, dass du glücklich bist. Und glaub mir, es ist doch gar nicht sicher, dass wir gemeinsam bis an unser Lebensende glücklich werden. Ich meine, wir lieben uns aber kannst du es versichern, dass es in etwa 10 Jahren noch genauso ist? Das kann keiner."

"Ich weiß, aber ich will so nicht mit dir zusammensein. Ich will nicht heiraten um mit dir glücklich zu sein. Nicht auf Zwang."

"Amelie, weißt du was du da sagst? Ich meine, es wird ganz anders werden. In einem anderen Land....du warst doch noch nie aus Erbtal weg. Bist du dir denn sicher?"

"Ich werde niemals bereuen dich zu lieben, Luis. Das musst du mir einfach glauben."

"Nein, das kann ich nicht. Aber ich weiß, dass ich mich tausendprozentig für unsere Beziehung, sei sie nun mit Trauschein oder ohne, einsetzen werde. Denn wir lieben uns und das ist alles was zählt."

"Nicht auf Zwang,Luis. Wenn du willst, dann können wir auch einfach so zusammen leben, gemeinsam. Eine Hochzeit sollte ja unser Glück besiegeln, nicht erzwingen. Glaub mir, ich kenne den Unterschied leider nur zu gut."

"Ja, ich weiß, was ich da sage, und ja ich bin mir sicher. Ich liebe dich wie nie einen Menschen zuvor. Ich will mit dir glücklich werden und wenn es dein Wunsch ist, Erbtal zu verlassen werde ich mit dir gehen."

"Ich glaube es dir, weil es mir genauso geht."

"Ich weiß, mir geht es doch genauso, du weißt, wieviel mir an dir liegt."

"Ja, und ich will das einfach nicht erleben. Ich meine, ich liebe dich, aber ich will jetzt nicht sofort heiraten. Ich will, dass wir uns damit Zeit lassen, soviel Zeit wie nötig. Ich will, dass wenn alles perfekt ist, so wie du."

"Du weißt gar nicht, was das bedeutet, was du gerade sagst. Mir geht es nämlich genauso, ich liebe dich mehr als alles andere auf der Welt. Und ob ich Erbtal verlasse, dass ist jetzt erst mal eine andere Frage. Jetzt wo ich das weiß, was ich weiß."

"Danke, Luis. Dass du mir glaubst, meine ich."

"Wir müssen auch nicht heiraten, nicht sofort jedenfalls. Wenn alles perfekt ist, würde ich dich liebend gern heiraten. Denn ich bin nicht perfekt, auch ich habe viele Fehler gemacht." Ich denke an Lara und Frederik.

"Ich gehe mit dir wohin du willst. Natürlich wäre es mir lieber hier zu bleiben, bei meiner Familie, in meiner Heimat. Aber wenn du gehst, dann würde ich dir selbstverständlich folgen. Ich liebe dich Luis, mehr als alles andere auf dieser Erde."

"Ich finde das gut, dass wir nicht heiraten müssen. Lass mir Zeit über all das nachzudenken."

"Ich weiß und verstehe dich, aber ich weiß nicht, ob ich hier bleiben will. Lass mir bitte etwas Zeit."

"Ich gebe dir alle Zeit der Welt. Mit einer Hochzeit und mit unserer eventuellen Abreise. Ich werde ewig auf dich warten, vergiss aber bitte niemals, wie sehr ich dich liebe."
Ich küsse ihn innig und beschließe in Zukunft mehr auf mein Herz zu hören.

"Danke, das ist sehr lieb von dir. Du weißt ich liebe dich und werde das nie vergessen."

"Ich werde darüber nachdenken und dir dann bescheid geben. Wenn du magst kannst du reinkommen. Ich wohne ja sowieso seit Ians Tod allein."

Er erwidert kurz ihren Kuss.

"Keine Ursache! Ja, das weiß ich. Genauso wie du weißt, dass ich dich liebe."

"Okay. Ja, warum nicht? Ich habe das mit Ians Tod gehört. Maxima Grafenstein, meine beste Freundin, hat mir von dem Unfall erzählt. Schreckliche GEschichte."
tbc: Wohnzimmer

"Okay."

"Ja, das war eine schlimme Geschichte."

tbc: Wohnzimmer

von: Schloss Erbtal / Eingang

Cecilia kommt zum Gebäude.

Hier wohnt er jetzt? Was ist nur passiert?

Sie kommt in den dritten Stock, wo sich die Wohnung befindet.

Sommer, Erbtal, Sullivan. Oh, Sullivan ist durchgestrichen.

Sie holt nochmal Luft und klingelt dann.

Ich höre das Klingeln an der Tür und mache auf.

Sitzt Luis doch nciht in seinem Zimmer? Er hat mir erzählt, dass er gerade entscheidet, ob er mit meiner Schwester geht oder nicht. Naja, vielleicht ist er weg und hat seinen Schlüssel vergessen.

"Hast du deinen sChlü..."
Mir bleibt das Wort im Mund stecken, steht da doch tatsächlich Cecilia vor der Tür.

"Was machst du hier? Was willst du von mir? Nach unserem Streit dachte ich, dass alles gesagt wäre."

Cecilia blickt in seine Augen.

"Hallo Paul."

Sie umarmt ihn.

"Nein, ich verfolge dich nicht."

Sie sieht ihn an.

"Ich habe doch gesagt gehabt, ich brauche etwas Zeit zum Nachdenken und hier bin ich. Ich habe eine Entscheidung getroffen."

Die Umarmung erschreckt mich und ich erwidere sie nur widerwillig.

"Hi Cecilia!"

"Ich habe dir auch etwas gesagt: nämlich, dass diese Zeit unsere Beziehung nicht retten wird. Es tut mir Leid, aber ich liebe dich nunmal nciht mehr. Wenn ich ganz ehrlich zu mir selbst bin, habe ich dich wahrscheinlich die ganze Zeit dazu benutzt, um von Erbtal wegzukommen, von dem Thron, meinem Vater und diesem Land hier."

Ich nehme meinen Ring ab. Unsere Verlobungsringe. Sie trägt einen und ich trage einen.

"Hier bittesehr. So wie ich meinen Ring ablege, so lege ich auch unsere Verlobung ab. Es tut mir leid, aber es ist vorbei. Schon lange ist es vorbei."

Cecilia sieht ihn an.

"Aber ich habe dir gesagt, dass diese Zeit unsere Beziehung wieder auffrischen wird. Ich weiß, du hast mich nicht nur benutzt. All die Gefühle die wir füreinander hatten, du kannst mir nicht sagen, dass sie nur zweckmäßig und unecht waren."

"Was das kannst du doch nciht machen. Nicht jetzt. Es ist nicht vorbei. Es fängt doch gerade erst an."

Sie sieht ihn an. Sie weiß, dass sie ihn nur mit einer Sache zurückbekommen könnte.

"Nicht jetzt, wo ich mit deinem Kind schwanger bin."

Ich schaue ihr tief in die Augen.

"Unsere Beziehung braucht keine Auffrischung sondern ein Ende, bitte akzeptier das endlich! Ich habe beziehungsweise wollte dich nciht nur benutzen, aber Liebe ist schon lange nicht mehr das Gefühl, was ich für dich habe. Du hast Gefühle gehabt, ich mochte dich immer sehr gern, du warst und bist meine beste Freundin, aber mehr nicht. DA ist nicht mehr und da wird auch nie mehr sein."

"Doch das kann ich machen, denn es IST vorbei, und zwar schon lange."

"Was? Du...du bist schwanger? Von mir? Unmöglich, wir haben uns monatelang nicht gesehen..."

Unfassbar! Lügt sie mich jetzt an oder ist das ihr Ernst? Nein, sie darf und kann nicht schwanger sein.